Mittwoch, 10. Februar 2010

Part 1 - Lozäääärrrrn...

... aka Luzern, Lucerne, Lucerna. Da sind Vroni und ich grade eben. Wir wurden vor über einem Monat von einer unserer Mitbewohnerinnen, Andrea, in das Haus ihrer Eltern eingeladen und haben uns gestern nach dem Frühstück auf den Weg gemacht.

Man mag es ja nicht glauben, aber zusammen haben wir nur meinen kleinen Koffer voll Gepäck dabei :D Eigentlich wollten wir als Mitbringsel ja Muffins machen, aber was wir da fabriziert haben, hatte den Namen nicht verdient. Es war ein etwas misslungenes Experiment mit Avocado und Chili (aus dem Cupcakes-Buch) und wird sicher nicht wiederholt. Ab jetzt werden Avocados wieder roh gegessen und Cupcakes ohne Zucker als suspekt erklärt.

Wie auch immer, wir sind gestern Morgen mit dem Zug in Richtung Zentralschweiz losgefahren. Bei Molard haben sich Vronis und mein Weg schon getrennt, denn sie hat sich ein Tramticket zum Bahnhof geleistet, ich bin gelaufen... Ich war früher am Bahnhof - aber nass. Nassgeschneit bzw. beschneit und aufgetaut. Die Zugfahrt war ereignislos bis auf die zunehmende Schneemenge außerhalb des Zugs und die letzte halbe Stunde: Da saß ein Schweizer Wehrdienstleistender neben uns und hat geschlafen. Wie wir dann später von Alexandra (eine andere Luzernerin und Mit-Home-Bewohnerin) erfahren haben, können Uniformierte in der gesamten Schweiz kostenlos Zug fahren. Die Glücklichen.

Am Bahnhof wurden wir abgeholt, mein Koffer hat Unterschlupf in der Fußpflegepraxis von Alexandras Mutter gefunden und ich hab mein Schweizer Konto leergeräumt und versprochen, das gesamte Geld zu verprassen. Um diese Drohung gleich wahr zu machen, sind wir zum Heini gegangen, einer Konditorei, und haben uns den Bauch mit Salat vollgeschlagen. Währenddessen haben Andrea und Alexandra uns eine ganze Reihe Vorschläge fürs Sightseeing der kommenden zwei Tage gemacht und wir haben lustig Salat auf und unter dem Tisch verteilt. (Das hat seitdem nicht aufgehört, wir haben wohl eine Pechsträhne... Essen gehorcht uns nicht mehr.) Der Plan beinhaltet eine Tour zu Fuß durch Luzern, eventuell ein Gang ins IMAX-Kino und am Donnerstagmorgen Fastnacht!!!! Das wird ganz schön arg, denn die geht um 5 Uhr los und um nicht als verweichlichte Touris zu gelten, werden wir uns das ab dem bitteren Anfang antun. (Das klingt jetzt negativ, aber es wird sicher ein Heidenspaß!!!!)

Das Sightseeing hat dann auch gleich begonnen, Fotos davon gibt es hier. Im Grunde genommen sind wir die alte Stadtmauer mit den 9 Verteidigungstürmen abgelaufen, genannt Museggmauer. Zwischendurch waren wir noch in zwei Kirchen (beide katholisch, Luzern ist erzkatholisch!!), einem Second-Hand-Shop, einem Café... Luzern ist eine wirklich schöne Stadt, und... äh... ja, man sieht es auf den Fotos. (Im Beschreiben von Bauwerken bin ich absolut ungeübt und werde es wohl auch nie lernen.)

Abends sind wir zu Andrea nachhause gefahren. Sie wohnt außerhalb von Luzern in Udligenswil. Wir waren total platt... Das Haus sieht aus wie aus dem Möbelprospekt. Eine riesige Küche, ganz in rot, ein Kamin, ein bodentiefes und so-breit-wie-das-Wohnzimmer-Panoramafenster (putzen olé) mit Blick auf die Berge, eine Sauna (!!), und jetzt kommt das beste: zwei Katzenklappen. Die sind an sich nicht so spektakulär, aber die zwei sich dort hindurch bewegenden Wesen umso mehr:

Nur das rechte der beiden Wesen bewegt sich normalerweise durch die Katzenklappen, das linke nehme ich morgen wieder nach Genf mit. Sonst bringt Maurits mich um.

Was ich eigentlich sagen wollte: Andrea hat zwei unglaublich süße und schmusige Kater!!!!!!!!! Auf dem Bild zu sehen ist Pepino, und hier ist Simba:

Smile!

Nach einer für mich nicht besonders erholsamen Nacht (ein Doppelzimmer ist okay, aber ein Ausziehsofa ist dann doch zu viel des Guten, wenn man mich fragt) haben wir ein Frühstück mit dem ultimativen Blick auf die Berge genossen. Was den Blick vom gestrigen Abend getoppt hat, war der Schnee. Überall. Schnee. Und noch mehr Schnee. Alles weiß. (Ja klar, wir sind hier in den Bergen und Schnee ist normal, aber wann sieht man denn als Stadtkind so viel davon und dann auch noch gleich beim Frühstück??!) Andrea war davon völlig unbeeindruckt und hat uns nach dem Frühstück drei Museen vorgeschlagen, die wir uns anschauen könnten: Gletschergarten, Verkehrsmuseum und noch eines, dessen Namen ich vergessen habe.

Wir waren letztendlich im ersten und haben uns über die Entstehung der Schweiz schlau gemacht, die anscheinend größtenteils durch riesige Gletscher zutage kam. Thematisch nicht sehr passend gab es im gleichen Museum auch eine Ausstellung zu Teddybären, die für meinen Geschmack allerdings viel zu klein geraten war. Das Highlight des Museums war aber das Spiegellabyrinth, was vor über 100 Jahren mal zu einer Art Expo in der Schweiz geschaffen wurde und dann nach Luzern umgezogen ist. Das war der absolute Wahnsinn!!!! Als ob man fünffach geklont worden wäre... Und ich bin kein einziges Mal gegen einen Spiegel gerannt :D

Ein Keks für jede multiple Persönlichkeit auf dem Foto.

Nach diesem Erlebnis, bei dem jede Facette meiner Persönlichkeit(en) auf ihre Kosten gekommen ist, haben wir noch eine halbe Stunde im Starbucks vertrödelt und sind danach zu Alexandra zum Mittagessen gefahren. Salat, Kartoffel-Aubergine-Champignon-Pfanne, Schweizer Käse, Brot... ein wilder Mix, aber phaaaantaaaaaastisch!!! Überhaupt kommt es mir hier vor, als ob ich nur am Essen bin. Heute Abend gab es bei Andrea nämlich Raclette und als Nachtisch den Christmas Cake, den die englischen Nachbarn zu Weihnachten geschenkt hatten. Mein Bauchumfang wääääächst.

Und nun gehen wir schlafen, damit wir morgen früh um 3 aufstehen und uns dann um 5 die Tagwache ansehen können.

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