Samstag, 19. Dezember 2009

Going home...

... for Christmas, but only for a while. (3 Wochen, um genau zu sein.)

Puh. Ich bin mehr oder weniger fertig mit Packen, es fehlen nur noch die üblichen Dinge wie Zahnbürste, Notebook und Geldbeutel. Und nun warte ich auf Christopher, mit dem ich dann in die Stadt gehe und ihm beim Weihnachtsgeschenkekaufen zusehe, denn ich hab schon alle. Danach wird noch ein letztes Mal bei ihm gekocht (gefüllte Paprika), wir essen die letzten Plätzchen von Mama (damit ich dann auch endlich die Plätzchendosen einpacken kann) und dann bin ich auch schon fast weg... Morgen um 14:14 fährt mein Zug in Genf ab, exakt 6 Stunden später sollte ich in Worms aus dem Zug steigen.

Ach ja... und das wäre dann schon ein erster, kleiner Abschied von Genf!! Heute Morgen habe ich etwas wehmütig am Frühstückstisch gesessen und mit Hannah drüber geredet, wie es wohl sein wird, wenn ich wieder in Leipzig bin. Allein wohnen, somit auch allein frühstücken, allein die Waschmaschine befüllen, allein zur Uni fahren (ja, denn dann hab ich ja wieder mein Rad!!!!). Wie verrückt, Genf hat mich völlig umgedreht. Nicht, dass ich vorher nicht sozial war oder so, aber wie soll ich denn mit weniger als 4 Personen frühstücken??! Und dauernd DEUTSCH mit allen Leuten reden???? (Liebe Familie, liebe nicht-translateuse Freunde aus Leipzig, nehmt es mir nicht übel, aber ich bevorzuge ein multilinguales Leben.) (Generell - reden. Ich wohn dann ja erstmal wieder allein in Leipzig, und wenn niemand mit mir redet, werde ich in meine alten Gewohnheiten zurückfallen und mit mir selbst reden.)

Dieser ganze Abgesang ist sehr verfrüht, aber ich fühle mich grad eben danach. Ein viel längerer, dann berechtigter, wird in zwei Monaten kommen. Und den werde ich sicher nicht trockenen Auges schreiben können...

Nichtsdestotrotz!!! (Ja-ha, schon wieder das merkwürdige Wort :D) Nevertheless!!! Quand même!!! Ich freue mich sehr auf Deutschland, erstmal auf Worms, dann auch auf Leipzig!!!!!!!!!

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Susi und Strolch

Aus irgendeinem Grund - ach ja, richtig, diese vermaledeiten i-Verkleinerungen wie "autschi", "Doofi" und eben auch "Susi" - bin ich eben darauf gekommen, mal die Hunderasse von Susi von Susi und Strolch auf Wikipedia zu suchen. Und sie ist: ein Cocker Spaniel. So weit, so gut... Nun die Beschreibung eines English Cocker Spaniel auf Wikipedia:
Cocker Spaniel sind Jagdhunde mit flach am Körper anliegendem, seidig schimmerndem Fell. Es ist weich und dicht, wobei es am Kopf kurz, dafür aber an den Ohren, der Brust, dem Bauch, den Beinen und am Schwanz lang ist.
Aha. Ja, stimmt soweit, das Fell auf meinem Kopf schimmert momentan seidig *fährt sich durchs Haar*, aber ich hab keins auf der Brust und im Allgemeinen auch keinen Schwanz!! Trotzdem erkenne ich gewisse äußere Ähnlichkeiten, denn so sieht das Tierchen auf Wikipedia aus:

Wenn ich mich unbeobachtet fühle, lasse ich meine Zunge auch immer aus dem Mund hängen.


Das allein ist ja schon amüsant, jetzt geht es weiter:
Der English Cocker Spaniel besitzt einen tiefen, gut ausgebildeten Brustkorb und lange, tief angesetzte Hängeohren.
Hihi ^^ ja, das mit dem gut ausgebildeten Brustkorb kann ich bestätigen, die Hängeohren lasse ich mal unbeachtet.
Die großen Augen sind entweder dunkel oder haselnussfarben.
Groß: Ja. Dunkel bzw. haselnussfarben: Nein.
Seine Nase ist recht groß und passt farblich zur Fellfarbe.
*befühlt ihre Nase* Yes, indeed, meine Nase ist groß und steckt ab und zu in Dingen, die sie nichts angehen. Und sie hat sogar ungefähr die Farbe meines Fells, äh, meiner Haare.

Viel interessanter sind allerdings die Charaktereigenschaften:
Der Cocker Spaniel ist ein temperamentvoller, fröhlicher, anhänglicher und sensibler, aber zuweilen etwas eigensinniger Haushund. Diese Rasse kann sich recht gut anpassen, braucht jedoch regelmäßige und ausgiebige Beschäftigung, um fit zu bleiben. Da sie zu Übergewicht neigt, sollte man auf ein gutes Verhältnis von Futter und Bewegung achten. Vor allem für Apportierübungen und Schwimmen kann man diese Hunde begeistern.
... In diesem Hund erkenne ich mich tatsächlich wieder!!!!! Nichtsdestotrotz werde ich immer eine Katzenperson bleiben.

PS: "nichtsdestotrotz", ist das nicht ein komisches Wort?

Freitag, 11. Dezember 2009

Bühne frei!!!

Mir egal, ob jemand diesen Eintrag liest oder nicht - aber ich muss das alles aufschreiben, für mich. Einfach nur für mich. Und falls doch jemand den Eintrag lesen wollte und Angst vor nicht enden wollendem Lobgesang auf Renan Luce hat: Ich werde jetzt ein einziges Mal sagen, wie toll ich Renan Luce finde, danach im gesamten Eintrag NICHT mehr. Also:

AAAAAAHHH, er war sooooo süß :D Und er kann auch live gut singen!!!! Und das Konzert war einfach geeeeeenial!!!!


(So, genug. Ich könnte noch viel ausführlicher sein, aber das geht mir langsam selbst auf den Keks. Ich sollte eher mal den gestrigen Abend zusammenfassen.)

Ich bin also losgegangen, mit meinem Gepäck, was ich schon im letzten Eintrag aufgezählt habe. Eine kleine Änderung habe ich allerdings doch gemacht: Ich hab meine Brille und das Kontaktlinsensäuberungszeug mitgenommen. Aus gutem Grund. Ich konnte nämlich auch nach einer halben Stunde mit Kontaktlinsen nicht annähernd gut genug sehen, um das zu erkennen, was Maurits mir in MSN erzählt hat. Kurz gesagt: Alles war verschwommen. Und aus diesem Grund war meine Brille dabei. (In Leipzig werd ich mich dann mal zu Fielmann begeben und fragen, ob das normal ist. Wer weiß, vielleicht hat sich ja die Oberfläche meiner Augen irgendwie verändert?)

Auf dem Weg zum Bahnhof hab ich einen Zivilbullen gesehen, der grad eben einen vermeintlichen Dealer gefilzt hat. Ein netter Anblick. Kann ja nur besser werden... Am Bahnhof war ich rechtzeitig, habe einen Platz im Zug bekommen, Mamas Buch in die Hand genommen und bis Lausanne gelesen - bis Seite 72 bin ich gekommen. (Das Buch ist gut!!!) Alles sehr unspektakulär. In Lausanne angekommen, habe ich in der Bahnhofshalle einen Free-Hugger gesehen, den ich in meiner Vorfreude und Euphorie praktisch überrannt und von hinten herzlich umarmt habe. (Prinzip dieser "Free Hugs"-Sache: Wildfremde Leute stehen mit diesem Schild in der Stadt oder sonstwo rum und umarmen gratis jeden, der umarmt werden will. Finde ich süß, vor allem in unserer teils doch ziemlich lieblosen Gesellschaft. Mach ich auch mal eines Tages.) Er hat mir dann noch irgendwas auf Französisch hinterhergerufen, aber das hab ich schon nicht mehr verstanden.

Mit meiner von Vroni ausgedruckten Google-Maps-Karte bin ich dann losgelatscht und habe Les Docks auch innerhalb von 20 min gefunden, ohne mich ein einziges Mal zu verlaufen!!! Allerdings musste ich zuerst bergauf und dann wieder bergab gehen - völlig überflüssig, wie ich nach dem Konzert gemerkt habe, es geht auch ohne. Nun ja. Bei Les Docks war ich unter den ersten 15 Leuten, die schon davor standen. Wie es dann mehr wurden, habe ich mit Erstaunen festgestellt, dass erstaunlich viele Männer, alte wie junge, dabei waren - alles Partner von eingefleischten weiblichen Fans von Renan Luce :D Als wir dann endlich rein durften, war ich erstmal überrascht vom Schnitt des Konzertsaals:

Ich weiß nicht, ob man es auch so erkennen kann - aber der Saal ist ziemlich breit, die Bühne ist also an der Längsseite!! Ich hab einen Platz direkt vorne an der Absperrung bekommen, also 1. Reihe (dafür muss ich mich selbst beglückwünschen, das ist das erste Mal, dass ich bei einem Konzert WIRKLICH in der 1. Reihe stand), bei, sagen wir mal, 75 % (wenn links 0 und rechts 100 % sind). Ist ja eigentlich auch völlig schnurz. Aber ich bin deutscher Herkunft und deshalb halt explizit. Da hab ich dann von 19:10 bis 20:30 gestanden, gewartet, den französischen Mädchen hinter mir zugehört, vor mich hingeträumt...

Und jetzt komm ich endlich mal zum Konzert selbst!!! Wie gesagt, 20:30 sollte es losgehen. Es stand auch schon die ganze Zeit eine Gitarre auf der Bühne. Irrtümlicherweise hab ich Stefan in der SMS geschrieben, dass es die von Renan sei. FALSCH, es war die der "Vorband". Irgendein Sänger, den ich - es tut mir leid - nicht gut fand. Er hat gut gesungen, er hat sehr gut Gitarre gespielt, aber ich bin doch nicht dafür gekommen, sondern für Renan Luce!!!! Wenigstens konnte ich schon mal ein Kameraeinstellungen vornehmen, während er vor sich hingesungen hat. Displaybeleuchtung so niedrig wie möglich, hohe Iso, etc... (Der Akku ist trotzdem schon nach 500 MB geschossenen Fotos / Videos leer gegangen. VERDAMMT. Aber so konnte ich mich danach voll aufs Konzert konzentrieren!!) Zwischen dem Vorbandmann und dem Hauptact sind dann noch einmal einige lange, laaaaange Minuten vergangen, in denen etwas umgebaut wurde... und dann war der Moment gekommen: Das Licht im Zuschauerraum geht aus und die wichtigsten Personen des Abends betreten die Bühne. Oioioi. Renan Luce et sa bande.

Jetzt kommt der schwierige Teil des Eintrags: Das Konzert an sich. Denn eigentlich kann man so etwas gar nicht richtig beschreiben, man muss dabei sein und live mitsingen, klatschen und schwitzen *gg* Ich habe wohl auf keinem anderen Konzert so viel gesungen, gejohlt, gepfiffen und geklatscht. (Einen besonderen Spaß hab ich mir draus gemacht, nicht wie alle anderen auf 1 und 3, sondern 2 und 4 zu klatschen ^^) (Und geschwitzt hab ich eher beim Zum-Bahnhof-Rennen und beim Konzert von Farin Urlaub.) Es war einfach grandios. Hätte ich gekonnt, hätte ich Stefan sogar bei "I was here" angerufen - das ist eines unserer "gemeinsamen" Lieder, wir hatten da mal einen lustigen Vorfall -, aber Les Docks scheint ein Faradayscher Käfig zu sein. Ich hatte nur Empfang von Swisscom oder Orange.

Ein paar speziellere Begebenheiten des Konzerts werde ich aufzählen, aber ganz zu Anfang präsentiere ich eins der fünf Videos, das ich während des Konzerts aufgenommen und noch in der Nacht auf Youtube gestellt habe:



Und jetzt zu den Begebenheiten (wer weiß ein besseres Wort dafür?):
  • Renan Luce kann Klarinette spielen. Das wusste ich vorher auch nicht... bei einem Lied stand er auf einmal damit da, hat erst ein bisschen getrötet und dann verdammt gut drauf gespielt!!!
  • Beim Singen kneift er die Augen zusammen. Dauernd. Sieht man auch auf den Fotos.
  • Wenn er nicht die Augen zukneift, hüpft er!! (... was das Fotografieren sehr schwierig macht. Aber es ist lustig anzuschauen.)
  • Mein Plan, vor dem Konzert lange nichts zu trinken, um dann nicht auf die Toilette zu müssen, ging auf. Ich muss ihn nur noch insofern perfektionieren, dass ich auch direkt vor dem Konzert nicht gehen muss... das hat nämlich einen Platz in der Mitte der 1. Reihe verhindert.
  • Die Idee, einen BH auf die Bühne zu werfen, hätte ich auf Grund meines Platzes problemlos ausführen können, nur ist sie daran gescheitert, dass ich keinen BH hatte, der schön genug für Renan Luce ist ^^. Bis zum nächsten Konzert besorge ich mir einen.
  • Die beiden Bassisten haben bei einem der letzten Lieder zusammen Kontrabass gespielt: Einer die Akkordhand, der andere die Zupfhand. Mit der anderen Hand haben sich jeweils gegenseitig in die Hände geklatscht :D
  • Bei "Repenti" stand Renan ganz allein auf der Bühne, nur Gitarre+Renan, und er hat das Publikum fleißig mitsingen lassen.
Und jetzt mein Highlight des Abends, das einen eigenen Absatz verdient. Näääämlich. Die letzte Zugabe war "Femme à lunettes" - zu Deutsch: Frau mit Brille -, ein Lied, was ich praktisch nie gehört habe, da ich es von der Melodie her nicht sehr mag. Inhalt: Nun ja, darf man es ein Liebeslied nennen? Er macht sich etwas über eine Frau mit Brille lustig, aber halt mit Renan-Luce-Humor, also ganz ganz lieb. Für die Frankophonen unter uns: hier der Text. Und für dieses Lied hat der Lichttechniker quer über die Bühne einen Scheinwerfer auf die erste Reihe gerichtet. Im Licht: drei Frauen, davon zwei mit Brille, davon eine über 50 und die andere - ich. (Achtung, jetzt wird es egozentrisch, aber wenigstens gebe ich es zu!! Aber lasst mir meinen Spaß :D) Renan Luce hat also dieses Lied gesungen. Und der Scheinwerfer blieb während des gesamten Liedes auf diesem einen Fleck, ich hab lieb geschaut und gehofft, dass er mal hersieht und währenddessen zum ersten Mal auf den Text des Liedes gehört. Und irgendwann HAT er dann auch hergeschaut, ich hab ihm eine schwungvolle Kusshand zugeworfen und er hat etwas schüchtern genickt. Das hat dem ganzen perfekten Abend die Krone aufgesetzt. (Eine kleine Anmerkung noch, ich kann nicht anders: Er hat mich angeschaut, er hat mir zugenickt!!! *hust* Ehm. So, das selbstzufriedene Lächeln hab ich mir mal aus dem Gesicht gewischt...)

Stefan war der erste, den ich mit dieser kleinen Geschichte genervt habe, den habe ich direkt nach dem Konzert angerufen, als ich aus dem Faradayschen Käfig raus war.

Bei all den Zugaben, drei oder vier waren es sicher, hatte ich Angst, meinen Zug zurück nach Genf zu verpassen. Aber Vordrängeln an der Garderobe, Rennen und eine Abkürzung ohne viel Steigung haben mich dann doch 15 min vor Abfahrt des Zuges an den Bahnhof gebracht. Im Zug habe ich weitere 70 Seiten des Buchs gelesen, am Bahnhof noch eine Österreicherin aus dem Home St.-Pierre getroffen und ihr von meiner Femme-à-lunettes-Erfahrung erzählt, bin in sensationellen 15 min nach Hause gelaufen und habe es leider nicht geschafft, Vroni nicht zu wecken. Aber sie hat es sich nicht anmerken lassen.

Die Fotos vom Konzert hab ich ja hochgeladen, aber ich kann es mir nicht verkneifen...:

(Ich hab mich schon im gesamten Eintrag mit Ausrufezeichen und breit grinsenden Smileys zurückhalten müssen.)

Donnerstag, 10. Dezember 2009

[...]

Mit dieser Ausrüstung werde ich die Reise nach Lausanne antreten:


Genauer gesagt:
  • das Buch, was in Mamas Plätzchenpaket drin war, um mir die Reise zu versüßen (Unikrams ist in dieser Situation unpassend),
  • das Zugticket nach Lausanne (und zurück),
  • eine eben ausgedruckte Karte von Google Maps, damit ich auch zu Les Docks finde (und zurück zum Bahnhof),
  • meine Kamera (im Moment des Fotos logischerweise in meiner Hand, auf dem Bild von der Kameratasche symbolisiert)
  • und zu guter Letzt: DAS TICKET (bitte mit der nötigen Betonung "lesen" bzw. sich vorstellen, wie ich es aussprechen würde: mit viel Betonung).
NICHT mitnehmen werde ich:
  • Nahrung (heute Abend werde ich von Luft, Liebe und Musik leben),
  • Getränk (Gibt es etwas Schlimmeres, als mitten in einem Konzert aufs Klo zu müssen und nicht gehen zu können, weil man allein da ist und so seinen Platz in der 1. Reihe verlieren würde?? Und dann leidet man. Es ist ein Stehkonzert und wer zuerst kommt, mahlt zuerst.),
  • meine Brille (mein einziger Kontaktlinsenmoment im Auslandssemester - nach dem FURT-Konzert musste ich meine Brille bei Fielmann richten lassen)
  • und mein Notebook (traurig, aber wahr - ab und zu muss es daheim bleiben *g*).
Der Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich in 7 Stunden schon schrecklich hibbelig und mit Renan Luce auf dem MP3-Player am Bahnhof stehen werde und auf meinen Zug warte, und dass ich in 2 Stunden in "Initiation au droit" sitzen werde und deshalb endlich mal das Skript lesen muss.

Was ich übrigens kurz anmerken muss: Es gibt nichts Besseres beim Joggen als Hörbücher. Ich zieh mir grad eben "Der Schwarm" von Frank Schätzing rein - mit der Synchronstimme von Jean Reno in einer der Hauptrollen!! Dummerweise hab ich mir von den 10 CDs nur die erste auf den MP3-Player gezogen gehabt und gestern war die dann an der spannendsten Stelle auf einmal zu Ende und ich musste mit Musik zurückjoggen. Arrrgh. Jetzt sind die 9 restlichen CDs auch drauf und ich kann das nächste Mal Joggen nicht erwarten.

Dienstag, 8. Dezember 2009

C'est la folie!!

Nein, nicht "Das ist die Folie", sondern "Es ist der Wahnsinn"!!!!

Sollte irgendjemand meinen Blog mehr oder weniger regelmäßig lesen, wird ihm auffallen, dass ich seit der letzten Woche rechts oben in dem kleinen Kasten die Tage bis zum Konzert eines bestimmten französischen Künstlers runtergezählt und ihm seit ein paar Tagen sogar ein "Bild des Tages" gewidmet habe. Das Bild springt einen ja förmlich an...

Es handelt sich bei dieser absolut fabulösen Persönlichkeit um Renan Luce, französischer Sänger und in meiner Musiksammlung vertreten, seit Claire ihn mir vor bald zwei Jahren gezeigt hat, als sie bei mir in Leipzig war. Genauer gesagt hat sie mir eine Anzahl Lieder auf Youtube vorgespielt, unter anderem dieses (leider nicht embedded, da UniversalMusicFrance es nicht erlaubt): La lettre. Ich fand es zuerst furchtbar nervig und repetitiv, da die Strophen ziemlich kurz sind und deshalb auch der Refrain sehr häufig vorkommt. Warum auch immer ich es mir trotzdem häufig angehört habe - es war eine gute Idee. Denn letztendlich hat es mir doch gut gefallen, und über Youtube kann man sich phantastisch von Lied zu Lied hangeln, und so hab ich andere Lieder von ihm gefunden, die AUCH gut waren... (Repenti) und dann hab ich mir das gesamte Album besorgt. (Und neulich sogar sein zweites, allerneustes.) (Mein absolutes Lieblingslied daraus: Nantes und ein Lied, was zum Soundtrack des Films gehört, den ich vor ein paar Einträgen mal hochgelobt habe: On n'est pas à une bêtise près.) Als ich dann wusste, dass ich im Auslandssemester nach Genf gehen werde - frankophon und so! - hab ich scharf nachgedacht, welche französischen Sänger ich mag, nachgesehen, ob sie wohl mal irgendwo in der Region auftreten und voilà - er war der einzige, auf den diese Kriterien zutrafen. (Was nicht weiter tragisch ist, das Konzert ist nicht mal in Genf, sondern in Lausanne, da muss man erstmal hinkommen und die Karte für das Konzert war teuer genug. Aber Gott sei Dank bietet die SBB auch Spartickets an.)

Die Tage bis zu seinem Konzert - im Moment praktisch nur noch EIN EINZIGER Tag!!! - habe ich schon Wochen vorher in meinem Hausaufgabenheft gezählt - neben jedem Datum steht die Anzahl der "Tage to go" - und gehe damit auch mündlich meiner gesamten Umwelt wahnsinnig auf den Keks. Jeden Tag erwähne ich mehrmals, wieviele Tage es noch bis zum Konzert dauert, in welcher Reihe ich stehen werde... Vroni ist genervt. Christopher ist genervt. Fokko ist noch genervter. (Er sieht in meinen Augen Renan Luce sehr ähnlich, aber er mag den Vergleich aus ungeklärter Ursache gar nicht.) Der Rest der Welt würde mich sicher auch gern töten.

Und weil es so schön, mittlerweile schon nach Mitternacht und damit nur noch ein einziger winziger kleiner Tag, bis ich dann morgen (mooooooorgen!!) in Lausanne in Les Docks in der ersten Reihe stehe und wahrscheinlich in Ohnmacht fallen werde, weil er einfach noch einmal eine ganz andere Kategorie Künstler als Die Ärzte, FURT oder die Wise Guys, aber leider Raucher und seit dem 31. Juli mit Lolita Séchan verheiratet ist, hier noch ein Foto und das Ende dieses endlos scheinenden Satzes:

Das ist mein Desktophintergrund...

Exkurs: Kirchgang

Hier der versprochene Exkurs zu meinem Kirchgang am Sonntag.

Einerseits wollte ich ja sowieso in die Kirche - mal eine Messe auf Französisch hören, vor allem im Advent!! -, andererseits schreibt Maria ihre Bachelorarbeit über französische Kirchenlieder; sie will sie übersetzen. (Eine heldenhafte Aufgabe. Literaturübersetzen ist schon schwierig, Gedichte übersetzen noch mehr, aber Kirchenlieder?? Das Versmaß muss stimmen, der Sinn sollte erhalten bleiben, die Vokale müssen für die "Singbarkeit" an der richtigen Stelle sein. Chapeau, Alter.) Da sie grade in England ist, kommt sie eher schwer an französische Kirchenlieder ran und deshalb wollte ich mir ein Gesangbuch leihen und ein paar Lieder einscannen. Soviel zur Vorgeschichte.

Ich hab mir also die nächstgelegene katholische Kirche rausgesucht, nämlich die Église de St.-Germain, grade um die Ecke. Die Zeit für den Gottesdienst ist auch sehr zivil: 10 Uhr. Ich hab mir sogar extra einen Wecker gestellt...

Tja. Ich komm also in diese zugegebenermaßen kleine Kirche rein. Und sie ist komplett leer, bis auf eine alte Dame, die in der ersten Reihe sitzt und bei meinem Anblick aufspringt, auf mich zuläuft und fragt, ob ich zur Messe hier bin??? ... Jaa... bin ich... (Hilfe, wir sind komplett allein???) Sie gibt mir ein Heft mit dem Ablauf der Messe, einen Zettel mit der Liedabfolge und den Vermeldungen und ein - leider sehr dünnes, und ökumenisches! - Gesangbuch. Dankesehr. Mir ist irgendwie mulmig, ich setze mich aber trotzdem neben sie in die erste Reihe. Kurz darauf kommt der Pfarrer rein: ziemlich jung (maximal 35), dynamisch, und begrüßt uns und die mittlerweile auch angekommenen Gottesdienstbesucher per Handschlag. Wir waren, inklusive Pfarrer, zu neunt. Und dann ging die Messe los, mit einigen Unterschieden zu dem mir gewohnten deutschen Ablauf:
  • Der Pfarrer begann damit, dass die 2. Adventskerze noch nicht angezündet sei und wir haben dann als Antwort den (einseitigen!!) Text auf dem Faltblatt mit der Liederfolge gelesen. Faszinös. Wieso kann ich mir so etwas nicht im Dom vorstellen?
  • Generell kam viel mehr Text vor: Das Glaubensbekenntnis ist um einiges länger. Wer interessiert ist, hier der Text.
  • Die Antworten wurden nicht gesungen, aber das ist ja nicht obligatorisch. (Dafür ist es aber schöner.)
  • Da wir so wenige Leute waren, haben wir uns zur Kommunion alle in einer Reihe an der untersten Stufe vor dem Altar aufgestellt, der Reihe nach unsere Hostie bekommen und dann beim zweiten "Durchgang" des Pfarrers in den Messwein getaucht.
  • Aus dem gleichen Grund war der Friedensgruß sehr überschaubar!! (La paix de Christe...)
  • Obwohl die Tür zur Sakristei direkt neben dem Altarraum war, ist der Pfarrer einmal um die Hälfte der Stühle und dann durch die Mitte zum Altar gegangen. Ein Einzug ganz ohne Messdiener... (Zwischendrin kam mir der Gedanke, dass ich mich als Messdiener hätte anbieten können.)
  • Die Lieder, zumindest die, die ich schon kannte, wurden langsamer gespielt und gesungen als bei uns. Das hat es alles etwas in die Länge gezogen.
  • Nach der Messe verabschiedet der Pfarrer uns alle persönlich mit Handschlag am Ausgang und fragt, ob wir gleich zu einem (ich nenne es mal so:) französischem Äquivalent eines "geselligen Beisammenseins" kommen werden. Na gut, die Fahrt nach Lyon wird irgendwann um 1 Uhr losgehen, Zeit ist also noch, und wer weiß, vielleicht kann ich ihn noch über Liederbücher ausfragen? Also geh ich hin. Kurzfassung: die alten Leutchen aus der Messe, Kekse, Wein - und ich mitten drin. Da ich nicht gefrühstückt hatte, hat der Wein seine Wirkung gezeigt. (Joa, vielleicht hätte ich nicht so viel davon trinken sollen? Viel = drei kleine Gläschen.)
Im Endeffekt habe ich nicht sehr viel geredet und nur zugehört, was allerdings sehr unterhaltsam war, denn witzemäßig haben die sich die Bälle nur so zugeworfen. Mein Job war eigentlich nur, den Altersdurchschnitt zusammen mit dem Pfarrer signifikant zu senken ^.^ Er hat mir dann auch noch zwei Bücher aufgeschrieben, die dem deutschen Gesangbuch wohl eher ähneln und ich hab mich dann nach einer Stunde auf den Weg zurück ins Home St.-Pierre gemacht, um meinen Kram für Lyon zu packen. (Er bestand übrigens aus meiner Bettdecke, Zahnbürste, Deo, einem Handtuch, Geld und meinem Notebook.)

Montag, 7. Dezember 2009

Erleuchtung

En route!!! À... Genève. (Wir sind schon auf der Rückfahrt, es regnet wie blöde, es ist 20:26 und dunkel, kurz - wir befinden uns in akuter Lebensgefahr, aber mein Notebook liegt auf meinen Knien und somit bin ich zufrieden. Wer mich etwas näher kennt, kann sich das gut vorstellen. Dazu ein Zitat von Christopher: "Unsere Heimfahrt gestaltet sich ähnlich wie ein Nordseetörn: Nasskalt, lebensgefährlich und mit einem ausgesprochen gutaussehenden Steuermann.")

Die letzten 36 Stunden habe ich zusammen mit Christopher in Lyon verbracht. Grund dafür war die "Fête des lumières", die dort jedes Jahr statt findet. Konzept dieses Fests: Alles wird beleuchtet!! Und es ist wirklich sehenswert. Eigentlich wären wir ja mindestens zu dritt gewesen, aber Clemens, ein Politikwissenschaftler, hat dann doch abgesagt. Das hat die Suche nach einem Schlafplatz allerdings erheblich erleichtert - denn Manuela, eine Bekannte von Christopher, konnte nur maximal zwei Personen beherbergen und hat es dann auch getan.

Wir sind also am Sonntagmittag mit dem Auto losgefahren, nachdem ich in der Kirche war (das bedarf eines kleinen Exkurses, den ich am Ende des Eintrags anfügen werde) und haben noch einen Freund von Manuela mitgenommen: einen Japaner namens Yusaku. Dem haben wir auf der Fahrt unter anderem etwas Deutsch beigebracht, z. B. "Wie sagt man auf Deutsch" und sein späteres Lieblingswort: "Scheiße!!". In Lyon angekommen hat er Christopher dann zu seiner Wohnung gelotst, wir haben ihn abgesetzt und sind weiter zu Manuela gefahren. Laut Yusaku müssten wir nur die Straße nach Norden fahren, ein paar Mal abbiegen und dann wären wir da. Das hat er uns auch auf unsere "Karte" markiert. (Karte = Google-Maps-Ausdruck mit ca. 7 Straßennamen und minimalem Kontrast.)

Oh ja. Aber nein! Die Karte an sich war ja schon wertlos, 7 Straßennamen helfen nicht weiter, und durch den Kontrast war das ganze spinnennetzartige Straßengewirr zwischen den Hauptstraßen unsichtbar, durch das wir während der nächsten zwei Stunden geirrt sind. Und warum irrten wir? Weil Lyon VOLLER EINBAHNSTRASSEN ist!!!! Es wäre ja so einfach zu sagen "Ach ja, fahr einfach mal gradeaus, wir kommen dann irgendwann an eine Straße, die so heißt wie die auf der Karte", aber natürlich geht das nicht, denn nach 20 m wird man von einer Einbahnstraße daran gehindert. Dann versucht man drumrum zu fahren, bei diesem Vorgang ("Wir müssten jetzt irgendwann rechts, um wieder zurück zu der Straße zu kommen") trifft man aber auf 17 weitere Einbahnstraßen... und so weiter und so fort. Ich hab nach einer Stunde fast einen Nervenzusammenbruch bekommen, laut geschrien, die Karte zerknüllt und in den nächsten Mülleimer geworfen. (Das hat natürlich in keinster Weise geholfen!) Dann kamen wir auf die wahrhaft geniale Idee, uns an Bushaltestellen die Pläne anzusehen - einerseits um herauszufinden, wo wir uns befinden, andererseits, um uns ungefähr die Richtung zu merken. Fazit: Sinnlos. Grund: Einbahnstraßen. Nächste Idee: Ein Foto des Stadtplans an der Bushaltestelle zu machen und dann mit angeschalteter Kamera zu fahren. Fazit: Wertvolle Idee, aber unbrauchbar. Grund: auch auf dieser Karte sind nicht alle Straßen eingezeichnet, das Foto war zudem unscharf, ich kann nicht so schnell scrollen wie Christopher fährt, mein Orientierungssinn war durch den Kirchbesuch geschwächt (Erklärung im nächsten Blogeintrag) und - Einbahnstraßen. Natürlich hätten wir Manuela anrufen können, aber ein Telefonat in Frankreich mit einer Schweizer Simkarte ist teuer und sie hätte uns eh nicht weiterhelfen können. (Einbahnstraßen und so.) Irgendwie sind wir dann irgendwie angekommen.

Christophers Zitat dazu: "First, we drove Yusaku home. Then I drove Susanne crazy." Mein Zitat dazu: "... und jetzt kenne ich alle Hauptstraßen um Manuelas Wohnung herum mit Namen, ungefährer Länge, wo sie sich kreuzen und wo sie in Einbahnstraßen münden". Zitat, das ich eben in Asterix - Tour de France gefunden habe: "Lugdunum hat eine Unzahl von Gässchen, das reinste Labyrinth. Da traut sich kein Römer hinein. Wir werden sie dorthin locken."

(Wer mitgezählt hat, merkt, dass ich das Schlüsselwort "Einbahnstraße" im letzten Absatz 6mal benutzt habe.) (Und nun eine kleine Warnung an alle, die jemals mit dem Auto nach Lyon wollen: Nehmt ein Navi oder eine ausgedruckte Google-Maps-Route mit, aber verlasst euch nicht auf einen ordentlichen Stadtplan oder weniger...)

Bei Manuela angekommen haben wir ein bisschen was gegessen: Christophers mitgebrachten Restesalat aus Zucchini, Paprika, Ei und Dressing und etwas Rührei, was Manuela zubereitet hatte. Manuela studiert übrigens Chinesisch, Japanisch und Koreanisch und wohnt in einer WG mit einer Russin und einem Chinesen. Danach sind wir mit der Métro in die Stadt gefahren, um uns da mit ein paar von Manuelas Freunden zu treffen. Den restlichen Verlauf des Abends kann man nicht ganz so ausführlich mit Worten umschreiben wie die Hinfahrt nach Lyon, aber Christopher hat fleißig Fotos gemacht. Vielleicht fallen mir aber ein paar Details ein...

  • Bertrand, einer von Manuelas Freunden, sieht aus wie Andre Agassi. Nur etwas dicker und kleiner und unbegabt in Sachen Tennis.
  • Polizisten - überall!!! Gutaussehende Männer mit dunkelblauen Uniformen und Schiffchen auf dem Kopf. Christopher und ich haben kurzzeitig im Gewirr die Anderen verloren, weil er für mich Fotos von Polizisten machen musste. Das Highlight (wenn auch unscharf) ist das letzte Foto im Picasa-Album.
  • Um euch auch mal an den phantastischen Lichtspielereien teilhaben zu lassen:

  • Christopher und ich haben uns nur ungesundes Essen geteilt: Ein Sandwich, belegt mit zwei Steak haché, Mayonnaise und nebenher Fritten und einen Crêpe mit crème de marrons (= Esskastaniencreme). Zum Niederknien.
  • Christopher hat in einer Kirche Fotos von Kerzen gemacht, sich zur Seite gewendet und der nächstbesten Person, die normalerweise ich bin, das Foto gezeigt - aber just in diesem Moment stand ich eben nicht neben ihm und die Person war eine wildfremde Frau, die das Foto aber trotzdem schön fand.
  • Es hat, entgegen der Wettervorhersage, nur kurz geregnet.
  • Am Ende des Abends konnte ich nur noch auf die von Manuela und Christopher aus dem Keller geholte Doppelmatratze fallen und einschlafen. Zu mehr wäre ich mit meinen völlig müdegelaufenen Beinen nicht mehr fähig gewesen.
"Jetzt brauchst du nur mehr den heutigen unglaublich ereignisreichen Tag beschreiben. Haha." (Zitat von Christopher, dem ich mein Geschreibsel eben vorgelesen habe. Zum besseren Verständis ab jetzt mit ZC abgekürzt.)

Es stimmt aber... Heute waren wir eigentlich nur faul. Sind nach einer erstaunlich ruhigen, gemütlichen ("unerotischen", ZC) Nacht spät aufgestanden, haben nicht gefrühstück und sind stattdessen in den nächsten Supermarkt gegangen, um etwas fürs Mittagessen einzukaufen. Auf dem Weg dahin habe ich meinem Unmut über diese hässliche Stadt, deren Einbahnstraßen wir diesmal umgehen konnten, noch einmal begründet Luft machen können: Es hat geregnet und überall lag Hundescheiße. Aber mit Betreten des Supermarktes hat sich meine Laune schlagartig gebessert, denn was man dort in den Regalen erblickte ("war Gemüse", ZC), war für eine an Einkäufe in Genf gewöhnte Person so günstig, dass man schon fast an der Qualität hätte zweifeln können. ("Susanne erfreute sich besonders an den Billigprodukten zum halben Preis. Noch bevor ich sie überzeugen konnte... nein. Lassen wir das." ZC) Mit leuchtenden Augen haben wir die Zutaten für unsere Spinat-Lachs-Lasagne eingepackt und obendrauf noch 1 kg Chicken Nuggets - weil sie halt günstig waren. ("Das kannst du jetzt schreiben: 'Mir ist schlecht, Susanne!!' Ein Kilo Chicken Nuggets..." ZC) Und ein Glas Nutella für meine BMaZ, Vroni :)

Zurück bei Manuela haben wir dann in gewohnt chaotischer Manier gekocht. Kurz dazu: Christopher und ich verstehen uns im Großen und Ganzen sehr gut (obwohl er Physik studiert, hihi), aber wenn wir zusammen kochen, fliegen regelmäßig die Fetzen, denn wir gehen völlig verschieden an Küchenarbeiten und sich daraus ergebende Probleme heran. Dazu kommt, dass Christopher im Sekundentakt seine Meinung über die Vorgehensweise beim Kochen ändern kann. Und ich bin damit nicht einverstanden und schreie... ("Oooooohhhh... süüüüß... - Oh, schau da vorn!! Keine Ahnung was für eine Stadt... Genf??" ZC - und ja, es ist Genf, wir sind also bald da, sogar lebendig!!) Nun gut, wir haben gekocht - ich hatte zwischendurch einen erbitterten Kampf mit dem Lachsfilet, seiner Haut und insbesondere deren Schuppen - und haben dann mit Manuela und Yusuke, einem anderen Japaner, der am Vorabend auch mit in der Stadt war, gegessen. Christopher fand zwar, dass die Nudeln nicht richtig durch waren, generell war die Lasagne nicht wirklich heiß - aber lecker!!! Eigentlich hätte es ja nicht mal eine Lasagne sein sollen. Laut Rezept waren es Cannelloni, aber die gab es im Supermarkt nicht. Es hätten Shrimps reingehört, die mochte Manuela nicht. Es hätte Sherry und Fischbrühe reingehört, das gab es im Supermarkt nicht, also hat Christopher es mit Fischsuppe ersetzt.

Nach dem Essen haben wir abgespült, uns mit den Notebooks an den Küchentisch gesetzt und überlegt, was wir mit dem Rest des Tages anfangen. Weil Montag ist, fiel das Musée des arts contemporains dummerweise weg... Schlussendlich sind wir einfach da geblieben, haben Fotos des Vorabends ausgetauscht, dummgelabert und haben uns dann auf den Weg zurück nach Genf gemacht. Joa. Und damit sind wir sozusagen in der Gegenwart angelangt, denn ich sitze immer noch im Auto, tippe im Wordpad und wir sind mittlerweile mitten in Genf.
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Exkurs zu der Sache mit der Kirche: Soon to come. Eventuell in einem neuen Eintrag. Grad eben hab ich keinen Nerv mehr dazu...

Dienstag, 1. Dezember 2009

Advent, Advent...

... ein Lichtlein brennt.

Na gut, das nicht wirklich, Kerzen sind bei uns auf den Zimmern wahrscheinlich sowieso verboten. Aber ich habe meine fünf (!!!) Adventskalender sehr effektvoll überall in unserem Zimmer verteilt und kann nun jeden Tag drei Türchen öffnen, einen Lebkuchen und ein Stück Schokolade essen.

Der erste Adventskalender, ein Teil des immens tollen Care-Pakets meiner Mama aus dem Westen :) Je mehr Türchen man aufmacht, desto mehr Licht scheint durch die Fenster. Vorausgesetzt, man hat die Erlaubnis, eine Kerze reinzustellen. (Alles im Einklang mit einem unserer afrikanischen Dekostücke.)


Adventskalender Numero 2, ein Geschenk von Vroni!!! Und in dem ist Schokolade drin. (Maurits hat den gleichen bekommen, ihm musste man erstmal erklären, dass man das erste Türchen des Adventskalenders am 1. Dezember aufmacht, und nicht am 1. Advent.) Übrigens wieder in Einklang mit einem afrikanischen Dekostück.


Und auf diesem letzten Bild sind drei Adventskalender versteckt!! Der offensichtlichste ist wohl der von meiner Mama, gebastelt aus selbstgebackenen Lebkuchen. Zwei Lebkuchen haben den Transport nicht überstanden - Tag 3 und 23 (die Nummern sind in den Zuckerguss geritzt!!!). Nummer 23 musste ich komplett essen, aber da ich sowieso am 20. Dezember schon nach Worms fahre... Der Kalender ist übrigens jedes Mal bedroht, wenn ich mein Bett mache: Je wilde ich die Decke aufschüttele, desto wilder schaukeln die Lebkuchen hin und her. Adventskalender Nummer 4 ist der rechts von den Äpfeln - er ist von meiner Oma und es ist ein Foto vom kleinen Eisbären drauf :) Der letzte ist rechts daneben und dummerweise etwas vom Blitz unkenntlich gemacht worden (da ist ein Bild von einem Tannenbaum drauf, sehr sehr bunt und glänzend und gülden). Den hab ich letztes Jahr Anfang Dezember von Björn geschickt bekommen, aber ich wollte ihn dann nicht mehr ein paar Türchen auf einmal aufmachen und hab ihn mir aufgehoben.

Das war ein langweiliger Eintrag, ich geb es zu.