Samstag, 27. Februar 2010

Das Ende rückt näher

Meine Blogeintragstitel werden zusehends düsterer. Hmmmm... woran das wohl liegt...

Ich bin fast fertig mit dem Packen. Meine riesige Reisetasche steht bis an den Rand voll mit in Plastiktüten verpackten Klamotten (danke für das Ordnungs-Gen, Mama!!) im Schrank, der Schrank geht nicht mehr zu und da er nicht zu geht, geht er dauernd auf, also hab ich ihn mit einem Stückchen Tesa gesichert. Und nun warte ich auf Vroni und ihre Eltern, die das Auto mit Vronis Sachen vollräumen werden. Wenn noch ein bisschen Platz drin bleibt, werde ich ihnen meine Waage, die Wörterbücher und die Pokerchips mitgeben können. Das sind die Dinge, die gefühlte Tonnen wiegen... an sich ist meine Reisetasche aber gar nicht soooooooooo schwer - sage ich zumindest jetzt noch. Beim Umsteigen in Basel am Montagabend werde ich noch fluchen, aber dank der Anstrengung dann friedlich bis Leipzig schlummern.

Oh, a propos Ordnung in meinem Koffer: Es ist eine wahre Freude, meine Klamotten fein säuberlich in Plastiktüten einzupacken und dann passgenau in die Tasche zu verstauen. Bei mir werden da haufenweise Endorphine freigesetzt, schätze ich... Ich hab sogar ne Excel-Tabelle gemacht, in der drin steht, welche Klamotten in welcher Tüte sind :D

Noch über 48h in Genf und beide Abschiedsfeiern sind vorbei. Die bei Fokko war grandios, es gab wieder frittierten Brie mit Himbeersauce *sabber*, wir haben gepokert und es gab ein Abschiedsgeschenk für mich :) (Vroni bekommt ihres später... was es ist, sag ich nicht, denn man weiß nie, wann sie mal meinen Blog liest.) Ja, mein Abschiedsgeschenk, ein ganz unglaublich kreatives und in Deutschland gefährliches Geschenk: ein niederländisches Fußballtrikot mit Unterschriften von allen beteiligten Niederländern und Vroni!!!!!! Trotz aller Animositäten werde ich es während der WM tragen und für die Niederlande johlen, solange sie nicht gegen uns spielen. Wenn dieser Fall eintreten sollte, komme ich eventuell in einen Gewissenskonflikt und muss zwischen Patriotismus und blauem Auge + Prellungen + gebrochenen Gliedmaßen entscheiden.

Die zweite Abschiedsfeier war im Home St.-Pierre. Vroni und ich hatten den schon vor zwei Wochen gebackenen Zitronenkuchen noch einmal gemacht und Vronis restliche Haferflocken reingekippt - was ihn etwas knuspriger gemacht hat. Er war im Endeffekt nicht ganz so gut wie der letzte, da er nicht so fluffig war und nicht so hochgegangen ist... aber das interessiert eh niemanden, und mittlerweile ist er komplett aufgegessen. Durch Mundpropaganda hatten wir alle "relevanten" Mitbewohnerinnen eingeladen, außerdem Christopher, und Liesa hat ein Dessert aus Baiser, Sahne und gefrorenen Früchten gemacht (seeeeeehr lecker, je mehr man gegessen hat, desto besser wurde es). Ein paar andere Mädchen haben Kekse und Chips mitgebracht. Christopher hat während der ersten halben Stunde gedankenversunken am Klavier gesessen und gespielt, das Highlight war seine Performance des Titelsongs von Die Nanny für Vroni!!!! Mit jedem Mal Vorspielen wurde es perfekter. Tja, wir saßen dann im Frühstückssaal und haben gut drei Stunden lang gegessen und geredet und Abschied gefeiert und sonst nicht viel gemacht... und ich bin bei jeder längeren Gesprächspause panisch geworden, weil ich als Gastgeberin IMMER Angst habe, dass sich die Gäste langweilen könnten. Anscheinend war dem aber nicht so.

Heute Abend gibt es dann Raclette bei Maurits, featuring Vronis Eltern, die seit der Schulzeit kein Englisch mehr geredet haben. Und Maurits wird mit seinen Deutschkenntnissen, bestehend aus "Schade, Deutschland, alles ist vorbei", "Mir ist langweilig", "ein bisschen" und "verarschen" nicht weit kommen. Also werden Vroni und ich unseren zukünftigen Job ausüben und dolmetschen.

Und wenn ich Glück habe, gibt es morgen Abend bei Victoria (Christophers Vermieterin) Fondue :) Aus irgendeinem Grund mag sie mich und will mich einladen. Ich werd mich nicht wehren... Käse schließt den Magen und ist somit das perfekte Essen für einen würdigen Abschied.

Die letzte Nacht werde ich übrigens schon mit Vronis Nachmieterin zusammen verbringen - die zieht morgen ein. Ein Kommen und Gehen...

Edit #1: Vroni hat ihr Geschenk von mir bekommen!!! Es ist eine Schweizer Flagge mit den Unterschriften und guten Wünschen aller "wichtigen" Personen, die ich auftreiben konnte, also haufenweise Mitbewohnerinnen, die Niederländer, Christopher, Maurits' Mitbewohner...
Edit #2: Vronis Eltern nehmen sogar meinen Wintermantel und ein paar Pullover mit ^^ Jetzt darf es in Leipzig bloß nicht wieder kalt werden.

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