Montag, 19. Oktober 2009

UNO, dos, tres - geht nicht hin!!!

(Es gibt neue Hirnfotos - siehe Kochfotoalbum.) (Nichts für schwache Nerven!!)

Die UNO hätten wir uns eigentlich sparen können... oder zumindest hätte man uns nicht so abzocken müssen; für die 8 CHF hätte ich mir auch nen Frappuccino bei Starbucks holen können. (Ich bin neuerdings frappuccinosüchtig und habe Christopher damit angesteckt. Die Sucht ist so schlimm, dass wir bald Pektin kaufen - für die Konsistenz - und ihn selber machen, sonst treibt uns die Sucht noch in den Ruin.) Ehem, zurück zum Thema!!

Wir sollten uns um 13:30 auf dem Place des Nations treffen. Vroni und ich waren wegen der Busverbindung schon ne Viertelstunde früher da, es wurden auch immer mehr Erasmusse auf dem Platz. Aber kein Organisator. Eine gute Dreiviertelstunde später und wenige Minuten, bevor wir uns ernsthaft überlegt haben einfach abzuhauen, kam dann mal jemand und wir sind um das halbe Gelände gelaufen, um dann am Hintereingang noch einmal eine halbe Stunde zu warten. Danach ging es auch nicht sehr geordnet weiter, Christopher, Vroni und ich wurden noch schnell in eine englische Führung gesteckt. Bzw. wir haben uns dafür entschieden, um schnell zu Starbucks zu kommen. Innen drin war es warm. Und... sehr hässlich. (Hier die Beweise.) Alles ist beigefarben, hohe Decken, es riecht an ein paar Stellen nach Schweiß, dann nach Früchtetee, die Beratungssäle sehen so aus, wie man sie ab und zu im Fernsehen sieht (haha, Überraschung!!), überall begegnet man merkwürdigen Gemälden, Vasen, Kopierern, kurz KUNST, die aber nicht zusammenpasst. Die Führerin war sehr lieb. Sie musste sich zwar mehrmals von der Gruppe entfernen, um verlorene Schäflein wieder einzufangen - UNS, denn wir haben uns mit Fotos und Blödeleien aufgehalten - aber sie hat ihren Job gut gemacht. Der bestand eigentlich nur daraus, uns durch das Labyrinth an Gängen zu leiten, zu diesem und jenem Gemälde oder Saal etwas zu sagen und aufzupassen, dass niemand abhaut.

Doch, es gab etwas Schönes: die Decke des einen Saales. Sieht aus wie knallbunte Stalaktiten, besteht aus 100 Tonnen Farbe, hat 20 Mio. € gekostet und mein kleiner Witz war "Es wäre ein Desaster, wenn ein hochrangiger Politiker mal mitten in einer Sitzung von einem runterfallenden Teil getroffen wird und stirbt". Und dann hab ich auf der Suche nach einem Bild der Decke diesen Artikel gefunden.

Nach diesem überaus ernüchternden Besuch sind wir auf getrennten Wegen zu Starbucks gewandelt, um dort zusammen der Sucht zu frönen. Darf ich nun kurz erklären, was an Frappuccino so gut ist? Abgesehen davon, dass die Starbuck(s)er sicher irgendwas hochgradig süchtigmachendes reinkippen, besteht er aus sehr klein gecrushtem Eis, Pektin, starkem Espresso, etwas Milch, Zucker, Vanillezucker und je nach Geschmack und Geldbeutel noch Sahne, Sirup etc. Und das schmeckt gut. Der Plan ist nun also, den Mixer von Christophers Vermieterin als Icecrusher zu missbrauchen und dieses Teufelszeug selbst herzustellen. Falls das funktioniert, kaufe ich mir in Leipzig umgehend einen Standmixer und werde dreimal pro Tag selbstgemachten Frappuccino konsumieren.

Der heutige Montag war ungleich spannender, denn da ich schon vor Tagen geäußert habe, Stiefel für zu brauchen, um meine Röhrenjeans ordentlich tragen zu können. (Das hier geht an alle Männer und Leute, die nicht verstehen können, warum Frauen Schuhe einfach brauchen: Ich KANN meine Mephistoschuhe einfach nicht zu der Hose tragen!!!!! Nur Chucks oder Vans oder Stiefel, aber KEINE Mephisto. Die lassen meine Füße clownesk erscheinen.) Also hat Vroni heute entschieden, dass wir diese Stiefel auch kaufen müssen. In Genf gibt es praktisch keine bezahlbaren Schuhläden neben Deichmann - der hier den aparten Namen "Dosenbach" trägt -, trotzdem haben wir zielsicher den einzigen bezahlbaren auf unserer Einkaufsstraße gefunden, sind reingegangen und ich habe auf den ersten Griff meine Stiefel gehabt. Zwar bin ich noch ne Stunde drumrumgeeiert ("Vielleicht finde ich ja sonstwo noch welche, wer weiß"), aber im Endeffekt hab ich sie genommen und werde sie bis zum Sommer nicht mehr ausziehen!!!!!

Hihi... ich hab die Erlaubnis bekommen, meine Füße auf Vronis Tisch zu legen!

Und um diesen Tag noch das i-Tüpfelchen aufzusetzen - Ayako, eine unserer Hôme-Töchter spielt Klavier und hat im Conservatorium ein Konzert gegeben, zusammen mit Eurydice, einer Violinistin. (Eben fällt mir auf - sie hat nen griechischen Namen!!) Hier die Setlist, weil meine Mama sicher danach fragen wird:

Wolfgang Amadeus Mozart
  • Sonate N°1 KV 305 en la majeur
  1. Allegro Molto
  2. Tema con variazoni
Serge Prokoviev
  1. Moderato
  2. Scherzo: presto
  3. Andante
  4. Allegro con brio
Ludwig van Beethoven
  • Sonate N°7 Op 30 N° en do mineur
  1. Allegro con brio
  2. Adagio cantabile
  3. Scherzo: allegro
  4. Finale: allegro
Franz Waxman
  • Carmen Fantaisie, sur un thème de l'opéra de Georges Bizet
Ich kann jetzt leider nicht mehr sagen, was genau mir davon am besten gefallen hat, aber insgesamt war es ein phantastisches Erlebnis!!!!! Ayako und Eurydice haben wahnsinnig gut gespielt und ich schwärme immer noch vom smaragdgrünen Kleid von Eurydice. Ein Traum:

Es gibt sie - hübsche, intelligente und begabte Menschen. Alles in einem :)


Ayako am Flügel. Sonst kenn ich sie nur im rosafarbenen Schlabberpulli beim Frühstück.


Und nochmal beide - Ayako mit einem für sie absolut typischen Gesichtsausdruck!


Maurits, Vroni und ich saßen in der ersten Reihe, denn Ayako hatte einen Haufen kostenloser Karten für die ersten Ränge im Hôme St.-Pierre ausgegeben. Während des Konzerts sind dreimal einzelne Pferdehaare des Geigenbogens gerissen, der Mann hinter uns hat so laut geatmet, dass ich zwischendurch dachte, er sei eingeschlafen und schnarche und Maurits hat sich über das grauenhafte Licht beschwert - die Fotos sind bestimmt trotzdem gut geworden ^^ Die Violinistin hatte nach dem Konzert übrigens einen blauen Fleck links unten am Kinn.

Und Vroni und mir ist das passiert, was eigentlich nicht sein sollte. Ein Lachkrampf. Gott sei Dank vor dem Konzert!! Vroni fragte sich grade, wo die anderen Hôme-Töchter seien, hinter uns waren nämlich noch einige Plätze frei. (Wie wir später erfahren haben, saßen sie oben.) Jedenfalls war sie mit unseren Sitzplätzen nicht so recht zufrieden und meinte, dass wir von woanders sicher eine bessere Sicht hätten. Ich meinte dazu, dass wir hier in der ersten Reihe die perfekte Sicht hätten - man müsse es sich nur einreden. Und dieser letzte kleine Einwurf hat alles versaut, denn Vroni hat zuerst leise gelacht, ich hab mitgelacht, sie hat über mich gelacht und jeder kann sich vorstellen, wie es weiterging. Alle Leute um uns rum waren schon vor lauter Vorfreude auf das Konzert still, nur Vroni und ich haben japsend unsere Gesichter im jeweiligen Schal vergraben und versucht, das unterdrückte Lachen der anderen zu überhören und etwas Konzentration zu zeigen!!!!!

1 Kommentar:

  1. omg. die frappuccino sucht is echt org. und sie greift um sich^^
    naja, bei mir haltets sich zurzeit in grenzen, bei halsweh is es eh net zu empfehlen, ausserdem hab ich a woche ferien ghabt und da war i zu faul, um so weit zum nächsten starbucks zu latschen...
    aba die UN-führung klingt doof... werd sie nächstes wochenende mit meinen eltern trotzdem mitmachen... die sehen das sicher gern^^^

    bist du am freitag beim halloween.zeugs dabei?

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