Montag, 11. August 2014

Une rue à Paris!

Unser bescheidener Plan für heute, nämlich das schon erwähnte Eclair, konnte auch in die Tat umgesetzt werden. Allerdings nicht ganz wie geplant. Eigentlich wollten wir uns nach der Verabschiedung von der Couchsurferin in ein typisches Pariser Café setzen, einen Kaffee trinken und das besagte Eclair essen. Beim Blick auf die Karte blieb uns allerdings die Spucke weg – zwei lächerliche Schokobrötchen für 6 €??! Dass es nicht billig werden würde, war uns klar, aber SO teuer… Nach Kaffee haben wir erst gar nicht geschaut, sondern jeder nur zwei Schokobrötchen gegessen – mit sehr kleinen Bissen, man muss diesen Luxus ja angemessen genießen – und haben das Café dann verlassen. Die Eclairs haben wir in einer Bäckerei gekauft und auf den Stufen direkt neben dem Café von vorhin verspeist. (Haha!) Danach mussten wir auch schon wieder zum Flughafen, denn die Fahrt dahin dauert ja nun mal eine Stunde…


"Vous vous foutez de ma gueule ou quoi?!"



Vor einem richtigen Eclair verschwimmt selbst Paris in der Bedeutungslosigkeit.



Nicht jeder geht mit Eclairs so dezent um wie Anja.


Jetzt sitzen wir jedenfalls im Flieger. Ich persönlich habe ja noch nie einen Langstreckenflug erlebt, darum waren die Monitore in den Kopfstützen neu für mich, aber Anja war schon ganz abgebrüht. (Für Langstreckenflug-Jungfrauen: Das ist nicht nur ein Monitor, es ist sogar ein Touchscreen und hat auch eine Fernbedienung. Bei Air France kann man da aus einer wirklich großen Auswahl von Filmen, TV-Serien, Dokus, Spielen etc. wählen. Damit lassen sich 10 Stunden Flug sehr angenehm gestalten.) Monitor schön und gut, aber wie soll man diesen unerwarteten Luxus genießen können, wenn links von einem ein kleiner Kaiser, auch bekannt als chinesischer Junge im Alter von ca. 10 Jahren sitzt? Noch so etwas, wovon man mal vor Jahren in der Schule gehört hat – die verwöhnten chinesischen Gören. Dieser ist ein gutes Beispiel. Hat bis jetzt durchgehend einen Fußball-Simulator oder eine Art Space Invaders gespielt (letzteres mit Soundeffekten – aus seinem Mund), das Essen entweder verweigert oder runtergeschlungen, seine Chips halb gegessen, halb auf dem Boden verkrümelt, sich auf dem Sitz umgedreht, um über die Rückenlehne auf den Sitz hinter ihm zu schauen, ohne sich um den Becher voll mit Apfelsaft auf seinem Tischchen zu kümmern... Währenddessen räumt Muddi hinter ihm her und muss ihm sogar sagen, dass man sich bedankt, wenn die deutsche Frau nebenan einem endlich zeigt, wie man die Fernbedienung bedient, anstatt den Touchscreen weiterhin mit seinen Sauklauen zu vergewaltigen.

Ich muss mich jetzt mal durch alle verfügbaren Filme klicken und mein Handy auf die Uhrzeit des Zielortes einstellen. Und schon ist es nicht mehr 17, sondern 23 Uhr, und wir kommen um 6 Uhr an. Das wird noch spaßig.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen